Erste Schritte nach Todesfall: 10 Dinge sofort regeln
Wenn ein Mensch stirbt, gerät vieles aus dem Gleichgewicht. Zeit fühlt sich anders an. Gedanken laufen in Schleifen, und gleichzeitig stehen plötzlich sehr konkrete Entscheidungen im Raum. Vielleicht fragst du dich: Todesfall – was tun sofort? In solchen Momenten darfst du langsam gehen, auch wenn die To-dos dringend wirken. Die folgenden Schritte verstehen sich als leise Handreichung: eine nach Todesfall Aufgabenliste, die dir Orientierung schenkt, ohne dich zu überfordern. Sie hilft, die wichtigsten Formalitäten zu ordnen und das Nötige zu beginnen – so, wie es für dich machbar ist. Du entscheidest, was jetzt dran ist, was warten kann und wer dich unterstützt. Denn praktische Hilfe bei Todesfall darf angenommen werden. Zwischen all den Wegen zu Behörden, Telefonaten und Papieren bleibt auch Raum für Atem, Erinnerung und Nähe. Alles Weitere darf sich finden.
Die 10 dringenden Aufgaben im Überblick
- Tod feststellen lassen und Totenschein erhalten
- Sterbeurkunde beim Standesamt beantragen
- Wichtige Dokumente sammeln und ordnen
- Bestattungsinstitut auswählen und beauftragen
- Engste Angehörige, Freundeskreis und ggf. Arbeitgeber informieren
- Haushalt, Haustiere und Versorgung der Wohnung organisieren
- Versicherungen, Banken und Vertragspartner benachrichtigen
- Testament sichern und beim Nachlassgericht abgeben
- Verträge kündigen oder ummelden
- Digitalen Nachlass, Danksagungen und weitere Formalitäten regeln
Nach Todesfall: Aufgabenliste im Detail
1. Tod feststellen lassen und Totenschein
Wenn ein Mensch zu Hause verstirbt, wird ein Arzt oder eine Ärztin benötigt, um den Tod amtlich festzustellen und einen Totenschein auszustellen. In Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen übernimmt die Einrichtung diesen Schritt. Der Totenschein ist mehr als ein Formular – er ist die Grundlage für alles, was folgt. Bewahre ihn gut auf, denn ohne ihn lassen sich weitere Wege nicht öffnen. In der ersten Stunde darfst du dir dennoch einen Moment nehmen, um anzukommen. Eine ruhige Tasse Wasser, ein tiefer Atemzug, ein vertrauter Blick über den Raum – das kann tragen, bis die nächsten Schritte möglich werden.
2. Sterbeurkunde beim Standesamt beantragen
Mit dem Totenschein beantragst du die Sterbeurkunde beim zuständigen Standesamt. Sie wird später immer wieder gebraucht – für Banken, Versicherungen, Verträge und das Nachlassgericht. Gesetzliche Regelungen sind bindend: Die Anzeige des Todes und die Beantragung der Sterbeurkunde haben in der Regel innerhalb von drei Werktagen zu erfolgen, und der Totenschein ist Voraussetzung für die Erteilung der Sterbeurkunde. Mehrere beglaubigte Kopien erleichtern die weiteren Schritte. Vielleicht hilft dir eine kleine Mappe, in der du die Urkunden sammelst und notierst, wo du welche Unterlagen eingereicht hast. So behältst du Übersicht, während du die Todesfall Formalitäten erledigen musst, die jetzt anstehen.
3. Wichtige Dokumente und Unterlagen sammeln
Eine strukturierte Dokumentensammlung schenkt Sicherheit im Trubel. Lege in einem Ordner bereit: Personalausweis, Geburts- und ggf. Heiratsurkunde, Renten- oder Pensionsunterlagen, Versicherungs- und Bankdokumente, Vertragsunterlagen (Miete, Strom, Gas, Telefon, Internet), Steuerunterlagen sowie vorhandene Vollmachten und Verfügungen. Auch das Familienbuch oder Registerauszüge können wichtig sein. Im Trauerfall Dokumente besorgen klingt nüchtern – und doch kann es ein stiller Dienst sein: für Klarheit, für dich, für den Menschen, den du verabschiedest. Notiere dir, was noch fehlt, und verteile Aufgaben im Kreis der Hinterbliebenen. Eine klare Aufgabenverteilung vermeidet Doppelwege und schafft Luft für das, was innerlich gerade geschieht.
4. Bestattungsinstitut beauftragen
Ein Bestattungsunternehmen geht die Wege an deiner Seite: Überführung, Terminabstimmung, Trauerdruck, Beisetzung. Wenn es eine Bestattungsvorsorge gibt, nimm sie als Leitfaden. Falls nicht, darfst du dir Zeit für Entscheidungen nehmen: Erd- oder Urnenbestattung, Abschiedsraum, Musik, Worte. Viele Häuser bieten behutsame Beratung und praktische Hilfe bei Todesfall – von der Organisation bis zu kleinen Details am Tag des Abschieds. Frage nach transparenten Kosten, nach Möglichkeiten der Mitgestaltung, nach dem, was deiner Erinnerung gut tut. Hier entsteht ein Raum, in dem Trauer und Würde sich begegnen dürfen.
5. Angehörige, Freundeskreis und Arbeitgeber informieren
Die Nachricht zu teilen, ist ein eigener Schritt. Wähle die Reihenfolge, die sich stimmig anfühlt: engste Angehörige zuerst, dann Freundeskreis, Nachbarinnen und Nachbarn, Vereine – und, falls relevant, der Arbeitgeber der verstorbenen Person. Manchmal hilft eine kleine Liste: wichtige Kontakte nach Todesfall, die du nacheinander anrufst oder mit einer einfühlsamen Nachricht erreichst. Delegieren ist erlaubt: Vielleicht übernimmt jemand aus der Familie ein paar Telefonate oder hält Rückfragen ab. Unter dem Stichwort Todesfall Familienangehörige informieren verbirgt sich mehr als Pflicht – es ist das Spannen eines Netzes, das trägt, wenn Worte fehlen.
6. Haushalt, Haustiere und Versorgung der Wohnung
Auch das Zuhause braucht Zuwendung: Wer hat einen Schlüssel? Wer schaut nach Haustieren, gießt Pflanzen, leert den Briefkasten? Gibt es Lebensmittel, die entsorgt werden sollten? In manchen Fällen ist es sinnvoll, Strom, Gas oder Wasser vorübergehend abzustellen oder Anpassungen vorzunehmen – manchmal aber auch, sie bewusst weiterlaufen zu lassen, weil noch Wege in der Wohnung anstehen. Ein kurzer Blick auf Kühlschrank, Müll, Fenster, Heizung und Post schafft Ruhe. Für Haustiere sind Vertraute oft die beste Zwischenlösung. So wird das Haus ein stiller Ort, der warten darf, bis weitere Entscheidungen reif sind.
7. Versicherungen und Banken informieren
Versicherungen und Banken benötigen meist zeitnah eine Mitteilung. Dazu gehören Lebens- und Unfallversicherungen, Krankenkasse, Rentenversicherung, private Vorsorge sowie Banken, Bausparkassen oder Depotanbieter. Halte Sterbeurkunde und Kundennummern bereit; manchmal fragen Stellen außerdem nach Vollmachten oder Vertragskopien. Notiere dir Telefonate und Ansprechpartner – ein schlichtes Blatt mit Datum genügt. Es geht nicht darum, alles an einem Tag zu schaffen. Schritt für Schritt lassen sich Leistungen prüfen, Konten klären und laufende Zahlungen ordnen. So entsteht Raum, in dem du das, was regeln nach Todesfall zu erledigen ist, überschaubar aufreihst.
8. Testament sichern und Nachlassgericht kontaktieren
Wird ein Testament gefunden, gehört es zum Nachlassgericht. Dort wird es eröffnet und das weitere Verfahren geklärt. Lass das Dokument unversehrt; die Abgabe beim Gericht sorgt dafür, dass alles seinen geregelten Weg geht. Wenn kein Testament bekannt ist, kann eine Nachfrage beim Nachlassgericht helfen, Zuständigkeiten zu verstehen. Hier beginnt oft das, was viele als Nachlass regeln nach Todesfall beschreiben: Überblick über Vermögen und Verbindlichkeiten, ein Verzeichnis über persönliche Dinge, vielleicht ein stilles Gespräch in der Familie, was den Erinnerungen gerecht wird. Sanft, transparent, in dem Wissen, dass Rechtliches und Menschliches sich berühren.
9. Verträge kündigen oder ummelden
Viele Verträge laufen automatisch weiter, bis sie beendet oder umgeschrieben werden: Mietvertrag, Strom, Gas, Wasser, Telefon, Internet, Rundfunkbeitrag, Zeitschriften, Mitgliedschaften, Jahreskarten. Prüfe Unterlagen, Fristen und Konditionen. Manchmal stellen Anbieter dafür eigene Formulare bereit; oft reicht die Sterbeurkunde und eine kurze Mitteilung. Wenn Angehörige in der Wohnung bleiben, ist eine Ummeldung statt Kündigung möglich. Sieh diese Wege als Faden, den du langsam aufrollst – einer nach dem anderen. So lassen sich die Todesfall Formalitäten erledigen, ohne dich zu überrollen.
10. Digitalen Nachlass und weitere Wege nach der Beisetzung
Auch online hinterlässt ein Mensch Spuren: E-Mail-Konten, soziale Netzwerke, Cloud-Speicher, Profile bei Vereinen oder Diensten. Viele Plattformen bieten Möglichkeiten zur Gedenkseite, zur Deaktivierung oder zur Datenherausgabe. Eine Liste mit Zugängen – falls vorhanden – erleichtert diesen Schritt. Nach der Beisetzung kann es gut tun, Danksagungen zu versenden: ein schlichtes Wort an alle, die da waren. Später folgen oft noch formale Wege wie die letzte Steuererklärung, die Räumung der Wohnung und die Organisation der Grabpflege zum passenden Zeitpunkt. Nichts davon muss heute geschehen. Es ist eine Strecke mit Pausen – und du bestimmst das Tempo.
Behutsam ordnen: Was dir beim Überblick hilft
Eine klare Struktur macht vieles leichter. Ein einfacher Ordner, Register für Urkunden und Verträge, eine Liste mit Aufgaben und Zuständigkeiten – nach Todesfall Aufgabenliste klingt nüchtern, aber sie nimmt Gewicht von den Schultern. Sprich im Kreis der Hinterbliebenen ab, wer welchen Schritt übernimmt, damit Doppelarbeit vermieden wird. So entstehen kleine Etappen: erste Schritte nach Todesfall, wichtige Kontakte, Unterlagen, Termine. Du darfst Unterstützung annehmen – von Menschen, die dich lieben, vom Bestattungsinstitut, manchmal auch von Stellen der Kommune. In allem liegt die Einladung, sanft zu dir selbst zu sein und nur das Nötige für den heutigen Tag zu tun.
Fazit
Auch wenn vieles drängt: Du musst den Weg nicht in einem Zug gehen. Zehn Schritte geben Halt, vom Totenschein bis zur Sterbeurkunde, vom Ordnen der Papiere bis zur letzten Nachricht an Freunde. Gesetzliche Fristen und Voraussetzungen – wie die Beantragung der Sterbeurkunde innerhalb von drei Werktagen und der Totenschein als Grundlage – setzen den äußeren Rahmen. Dazwischen darfst du dir Zeit nehmen, Kräfte sammeln, Aufgaben teilen. Was jetzt zählt, ist Nähe und das Nötigste: Todesfall was tun sofort – es sind kleine, klare Handgriffe, die dich tragen. Wenn du magst, sammle die wichtigsten Nummern, halte Dokumente bereit und nimm Hilfe an, wo sie dir guttut. Der Rest findet seinen Tag.
Häufige Fragen
Was muss ich unmittelbar nach einem Todesfall erledigen?
Gehe Schritt für Schritt vor: Lass den Tod ärztlich feststellen und den Totenschein ausstellen, beantrage zeitnah die Sterbeurkunde beim zuständigen Standesamt (in der Regel innerhalb von drei Werktagen), wähle ein Bestattungsinstitut, informiere engste Angehörige und – falls relevant – den Arbeitgeber, sichere Haushalt, Haustiere und Wohnung, und beginne wichtige Unterlagen zu sammeln. Eine kleine Checkliste für die ersten Tage nach dem Verlust eines Familienmitglieds hilft, Zuständigkeiten zu verteilen; bei Bedarf unterstützt das Bestattungsinstitut oder die Kommune bei Behördengängen im Trauerfall.
Wie beantrage ich die Sterbeurkunde möglichst schnell?
Für die Sterbeurkunde brauchst du den Totenschein, Ausweisdaten der verstorbenen Person und – je nach Familienstand – Geburts- oder Heiratsurkunde; stelle die Anzeige beim zuständigen Standesamt idealerweise innerhalb von drei Werktagen. Viele Bestattungsinstitute übernehmen die Schritte zur Meldung des Todes beim Standesamt nach einem Todesfall, oft auch mit Online-Terminbuchung; bestelle mehrere beglaubigte Kopien, da sie für Banken, Versicherungen und das Nachlassgericht (z. B. Erbscheinbeantragung) mehrfach benötigt werden.
Totenschein ausstellen lassen – wer ist zuständig?
Verstirbt jemand zu Hause, ruft man den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst; in Krankenhaus oder Pflegeeinrichtung veranlasst die Einrichtung die Feststellung des Todes und die Ausstellung des Totenscheins. Der Totenschein ist die Grundlage für die Meldung beim Standesamt und die Sterbeurkunde – bewahre ihn sorgfältig auf und halte ihn für weitere Formalitäten bereit.
Anleitung zum Sammeln wichtiger Unterlagen nach einem Todesfall
Lege einen Ordner an und sammle geordnet: Ausweis, Geburts- und ggf. Heiratsurkunde, Renten-/Pensionsunterlagen, Versicherungsverträge, Bank- und Depotunterlagen, Mietvertrag sowie Strom/Gas/Telefon/Internet, Steuerunterlagen, vorhandene Vollmachten/Verfügungen, das Familienbuch und – falls vorhanden – das Testament (bitte unversehrt beim Nachlassgericht abgeben). Eine kurze Notizliste, wer welche Stelle kontaktiert hat, sowie eine Mappe für Sterbeurkunde-Kopien erleichtern das Organisieren des Nachlasses und der Vertragserledigungen; denke auch an digitale Zugänge und Accounts für den digitalen Nachlass.
Wen sollte ich zuerst bei einem Trauerfall benachrichtigen?
Informiere zuerst engste Angehörige, dann Freundeskreis und nahestehende Personen; je nach Situation folgen Nachbarn, Vereine und der Arbeitgeber der verstorbenen Person. Eine kurze, einfühlsame Nachricht mit den wichtigsten Fakten reicht oft aus; delegiere Telefonate und nutze eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Benachrichtigung von Verwandten und Freunden im Trauerfall, damit niemand doppelt kontaktiert wird und Rückfragen gebündelt werden.
Welche Formalitäten sind nach einem Todesfall bei Banken notwendig?
Setze die Bank zeitnah in Kenntnis und halte Sterbeurkunde und Kundendaten bereit; kläre, ob eine Kontovollmacht über den Tod hinaus besteht, ordne Daueraufträge und Lastschriften und lass dir Ansprechpartner notieren. Für Auszahlungen oder Kontoänderungen kann die Bank je nach Situation einen Erbnachweis (z. B. Erbschein) verlangen; mehrere Sterbeurkunde-Kopien beschleunigen die Abwicklung, ähnlich wie bei Versicherungen und anderen Vertragspartnern.
Brauchst du gerade Unterstützung?
Wenn du über Suizid nachdenkst oder dich in einer akuten Krise befindest, kannst du dich anonym und kostenlos an die TelefonSeelsorge wenden. Du erreichst sie rund um die Uhr unter der Nummer 0800 – 111 0 111 oder online unter www.telefonseelsorge.de. Zögere nicht, dir Hilfe zu holen – du bist nicht allein.
